1952 | Masereel zu Lorca (Foto: Erismann, 1952)

Dekorationen für Lorcas "Bluthochzeit"

Dekorationen und Kostüme für Federico Garcia Lorcas „Bluthochzeit“ im Stadttheater Basel (Premiere am 14. März) und für dessen Stück „Bernarda Albas Haus“ im Stadttheater von Bern (Premiere am 21. November); Ausstellung im Hessischen Landesmuseum Darmstadt; Pierre Vorms publiziert „Notre Temps“ (12 Holzschnitte).

In der Welt des Theaters ist es der Spanier Federico Garcia Lorca (1937 als 37jähriger von Faschisten ermordet), dem Masereel sich nah verbunden fühlt. ‘Ich liebe alles an Lorca’, sagte er uns, ‘sein soziales Gewissen, seine plastische Sprache. Als Holzschneider kann man nicht betrügen, da heißt es vor allem ehrlich sein, die Dinge genau und klar sagen. Das tut Lorca in seinen Dichtungen. Ihm gelang, was ich immer anstrebe: Schonungsloser Realismus, ohne naturalistischen Kleinkram. Darüber hinaus eignet ihm poetisch-visionäre Kraft.’” (“Berner Theater-Zeitung”, 38. Jg. Nr. 10, o.S.)

Aus der Eröffnungsrede Kasimir Edschmids in Darmstadt

“Masereel ist als Graphiker einer der großen Pamphletisten, so wie es Hutten und Luther unter denen waren, die ihre Ideen in Worten anboten. Er ist einer der neueren Künstler, die in wahrem Umfang populär geworden sind. Er hat es verstanden, weil seine Art wohl neuartig, seine Handschrift primitiv und seine Idee nicht abstrakt, sondern bis zum Tendenziösen moralistisch war, Millionen zu ergreifen. Er ist nicht auf poetischen Auen gewandelt und er hat nicht mit artistischen Problemen experimentiert, er war kein Minnesänger und kein Rastelli (auch kein Picasso), er war und ist ein großer Kanzelredner des Humanismus.” (Typoskript, Frans-Masereel-Stiftung, Saarbrücken).


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