Aquarelle
« Im Aquarell hat sich Masereel seine neue malerische Technik erobert. […] Das Abenteuerliche, Phantasmagorische nächtlicher Großstadtstraßen, das Gewirr von Häusern und Mauern, über das der Künstler von seiner Wohnung aus hoch oben bei Sacré Coeur in Montmartre schaut, Warenhausgetriebe, Hafenbordelle, Matrosen mit ihren Mädchen und in den Schenken – das Alltägliche, Banale wird erschütterndes Ereignis, fast zu romantisch-zeitloser Schönheit. Jedes Blatt ist mit Tatsächlichkeit gefüllt, in frühen Aquarellen wirbelt das heutige Leben in nervöser Überreiztheit. Aber man hört auch da aus den von innen durchleuchteten Farben, den vibrierenden Grautönen Lyrik, sei’s auch mehr Bänkelsängerballade, in deren schrillen Tönen Melancholie mitschwingt. »