1921 | Zeichnung zu Grotesk Film

Reisen nach Deutschland und Österreich

Reise nach Deutschland und Österreich; Veröffentlichung von 18 Zeichnungen bei I. B. Neumann in Berlin unter dem Titel „Groteskfilm“; deutsche Ausgabe der „Passion“ bei Kurt Wolff; in Genf erscheinen die 16 Holzschnitte der „Souvenirs de mon Pays“; Dekorationen und Kostüme für eine Aufführung von G. B. Shaws „Androclus und der Löwe“ in Genf; für Georg Reinhart drei Reliefs: „Jeunesse“, „L‘Age mûr“ und „Vieillesse“; Ausstellung in Winterthur.

Brief an Henry van de Velde vom 13. Januar

„Ich bin hier so gut wie allein, bis auf Arcos. Die ganze kleine Antikriegskolonie hat sich allmählich zersetzt. All das scheint bereits sehr weit zurückzuliegen. Es gibt viele andere Sorgen. Das Leben ist schwierig, unsicher.“ (Ausst. Kat., Frans Masereel 1889-1972, Berlin (DDR) 1986, S. 17)

Brief an Henry van de Velde vom 5. Februar

„Ich habe in letzter Zeit ziemlich viele Bilder gemalt (nachdem ich sieben Jahre lang keine Farbe angerührt hatte). Überflüssig zu sagen, dass das eigentliche Tafelbild mich gar nicht befriedigt (…) Mein Ziel und mein Wunsch sind das Fresko, eine flächige, dekorative, aber von einem Gedanken getragene Malerei. Ich werde dorthin gelangen.“ (Ausst. Kat. Berlin (DDR) 1986, S. 18)

Brief von Léon Bazalgette an Masereel vom 12. Juni über die „Souvenirs de mon Pays“

„Es steckt in dieser neuen Bilderserie für den, der – wie ich – Dein Land kennt, und seit langem kennt, etwas besonders Bewegendes. Du hast es Deiner Mutter gewidmet, die ich nicht kenne, von der mir die Freunde aus Gent erzählt haben, und die ich hoffe, eines Tages kennenzulernen. Aber die andere Mutter, die das Buch füllt, kenne ich gut. Deshalb kann ich mich nicht trennen von Bildern wie „Die Stute“, „Die Ebene“ oder „Der Kanal“, die kraftvoll im Gleichgewicht sind, den Glanz einer vollständigen Sache besitzen, den Du nie besser als hier vermittelt hast.“ (Frans-Masereel-Stiftung, Saarbrücken)

Georg Reinhart am 16. Mai 1922 über „Groteskfilm“

„Ich finde, er eignet sich gut als Geschenk für junge Mädchen zur Erstkommunion oder zur Konfirmation in protestantischen Ländern, so sittsam und keusch ist er.“ (Brief an Frans Masereel, Stadtbibliothek Winterthur) Leopold Zahn „Der Gesinnungsbekenner ist in der Kunst unserer Gegenwart noch nicht allgemein. Ich weiß erst um zwei, die diesen Namen wahrhaft verdienen: der eine – George Grosz – gehört Deutschland, der andere – Frans Masereel – gehört Europa.“ („Der Ararat“, 2. Jg. H. 1, S. 2)


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